B-Jugend Bezirkspokal Viertelfinale
SV Westerheim - SGM (Holzschwanger SV) AHP I 0:1 (0:0)
(Nico) Des einen Freud ist des anderen Leid - dass dieses Sprichwort gerade im Fußball und vor allem in einem Pokal-Viertelfinale die Stimmungslage nach dem Spiel perfekt wiedergibt, sollte an diesem sonnigen Mittwochabend mehr als ersichtlich werden. Voller Elan starteten zwei der spielstärksten Mannschaft des Bezirks in die lang ersehnte und erwartete Partie auf dem Westerheimer Grün.
Dass es ein Spiel auf Augenhöhe werden würde? War schon vorher klar. Dass hier niemandem dem anderen etwas zu verschenken hätte und jeder für sein Ziel, den Pokalsieg, vor Augen kämpfen würde? War ebenfalls klar. Dass die Schwarz-Roten an den erfolgreichen Start in die Rückrunde anknüpfen wollten? Keine Diskussion, ja. So entwickelte sich von Beginn an ein intensiv geführtes Spiel zweier „Anti-Kreisliga Fußballmannschaften“ auf hohem Niveau. Konnten die Gäste von der anderen Seite der Donau zu Beginn noch großen Druck auf die Hintermannschaft des SVW ausüben, sollte sich dies innerhalb des Spielverlaufs immer mehr ändern. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten fanden die heimischen Jungs nämlich gut ins Spiel. Was sich dann entwickelte war die Idealvorstellung eines spannenden Pokalspiels für dem neutralen Zuschauer. Mit zwar wenigen gefährlichen Torabschlüssen, aber hoher Intensität in den Zweikämpfen auf beiden Seiten, schenkte sich keine der beiden Mannschaften etwas. Dieses Bild sollte sich auch nach dem Pfiff zum 0:0 in die Kabinen festigen. Weder der SVW noch AHP ließen ihren Gegner zu sehr in ihr gewohntes Spiel kommen; zu sicher standen die Defensivreihen auf beiden Seiten. Das Spiel daher in Halbzeit zwei ohne viele Höhepunkte, aber auf einem sehr hohen Niveau. Im gesamten Spielverlauf gelang es den Älblern aber immer mehr, Spielanteile zu gewinnen und für eine leichte optische Überlegenheit zu sorgen. Holzschwanger Gefahr war im Strafraum der SVWler quasi nicht mehr vorhanden, während der SVW zu immer mehr Torchancen kam. Leider blieben diese Annäherungen, auch aufgrund starker Aktionen des Gästekeepers, lediglich Annäherungen und führten zu nichts Zählbarem. Während der SVW damit immer etwas spielbestimmender wirkte, sollte der SGM aus Bayern kurz vor Schluss eine einzige Torchance in der Halbzeit zum schmeichelhaften Torerfolg reichen. Auch ein letztes Aufbäumen der heimischen Kicker konnte an der drohenden Niederlage nichts mehr abwenden. So kann, um den Bogen zu spannen, gesagt werden: Des SGMler’s Freud sollte des SVWler’s Leid werden. Beim Stand von 0:1 und damit enttäuschten Gesichtern und tiefen Mundwinkeln auf Seiten der Heimmannschaft beendete der Schiedsrichter das bunte Fußballtreiben.
Und was soll man darüber jetzt denken, wenn man alles Revue passieren lässt?
Eine Pokalniederlage im Viertelfinale ist immer bitter. Umso bitterer ist sie, wenn man gegen einen sehr starken Gegner eigentlich immer mithalten konnte und stellenweise besser war. Und noch bitterer ist sie, wenn man das Gefühl hat, dass ausgerechnet an diesem Tag etwas das Spielglück fehlen sollte. Nichtsdestotrotz kann man auf alles Gezeigte mehr als stolz sein: Gegen den Tabellenführer der Regionenstaffel in dieser Weise aufzutreten und die leicht gefährlichere und damit bessere Mannschaft zu sein, ist mehr als ein deutliches Ausrufezeichen. Es gibt Tage, da kommst du, obwohl du alles gibst und viel Spielverständnis zeigst, mit dem Kopfschütteln nicht nach. Und kannst daran wenig ändern; auch wenn du dir ein 0:0 oder gar 1:0 oder 2:0 verdient hättest.
Vom gesamten Verlauf und der Spielweise war die Partie aber ein großer Lichtblick für den SVW. Sie offenbarte wohin der Weg weiter gehen kann: Zeigte die Begegnung doch abermals eindrucksvoll, dass man mit den besten Mannschaften der Region mehr als mithalten kann.